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(BMWK) - Vom 24.06.2025 bis zum 27.06.2025 führt die Deutsch-Italienische Handelskammer (AHK Italien) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine Geschäftsanbahnung für deutsche Unternehmen aus dem Bereich Eisenbau / Bahntechnik / Schienenverkehr nach Italien (Lombardei, Toskana und Latium) durch. Es handelt sich um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. 

Zielgruppe sind vorwiegend deutsche kleine und mittlere Unternehmen. Im Rahmen der Geschäftsanbahnung erhalten die Teilnehmenden Informationen über die neuesten Entwicklungen im Bereich des italienischen Eisenbahnmarktes aus erster Hand. Darüber hinaus können sie mit italienischen Fachleuten, Entscheidungstragenden sowie potenziellen Geschäfts- und/oder Projektpartnern in Kontakt treten und sich über Marktchancen austauschen.

Das italienische Eisenbahnnetz hat eine Gesamtlänge von 16.718 km und besteht hauptsächlich aus staatlichen Eisenbahnstrecken. Hinzu kommen etwa 3.000 km an Nebenstrecken, die sich in regionalem Besitz befinden und von verschiedenen öffentlichen und privaten Unternehmen betrieben werden. Die Verteilung des Eisenbahnnetzes auf dem italienischen Staatsgebiet zeigt eine höhere Dichte in den norditalienischen Regionen wie Piemont, Lombardei und Venetien und entlang des Tyrrhenischen Bogens. Auf europäischer Ebene hat Italien das viertgrößte Eisenbahnnetz nach Deutschland, Frankreich und Polen. Als wichtiger logistischer Knotenpunkt für den Transport von Waren und Personen im Herzen Europas hat Italien im Laufe der Jahre eine Spitzenposition in den Bereichen Signaltechnik und Telekommunikation erreicht, wobei die italienische Eisenbahnindustrie auf große Erfolge bei der Einführung von ERTMS/ETCS-Systemen und bei der Ausstattung mit Zentralrechnern verweisen kann. Weitere Spitzenbereiche auf europäischer Ebene sind die Produktion und Instandhaltung von Wende-, Neige-, Diagnose- und AV/AC Zügen, autonom fahrende U-Bahnen, Achsen, Räder, Pantographen, Stromrichtern und Bremsen sowie Elektrifizierung. 

Den nachhaltigen und digitalen Ausbau des Bahnnetzes ermöglichen hauptsächlich Fördergelder der Europäischen Union im Rahmen des Nationalen Plans für Aufbau und Resilienz (PNRR). Hieraus sieht das italienische Konjunkturprogramm Italiens Investitionen in Höhe von 29,8 Mrd. EUR in den Schienenverkehr vor.  Maßnahmen in den Bereichen Verkehr, Infrastruktur und nachhaltige Mobilität sind in drei Missionen des nationalen Aufbau- und Resilienzplans enthalten, welcher darauf abzielt, bis 2026 ein modernes, digitalisiertes und nachhaltiges Infrastruktursystem zu schaffen. In diesem Zusammenhang war 2023 ein Rekordjahr für die Rete Ferroviaria Italiana (RFI), die für den Bau und Erhalt der Bahninfrastruktur in Italien zuständig ist. Sie realisierte Infrastrukturinvestitionen in Höhe von insgesamt 7,55 Mio. EUR, was einer Steigerung von rund 27% gegenüber dem Vorjahr entspricht.  Die Investitionen flossen vor allem in die Instandhaltung der Infrastruktur und in weitreichende Eingriffe im gesamten Staatsgebiet sowie in die Realisierung großer Infrastrukturprojekte, die darauf abzielen, das Mobilitätssystem der Eisenbahn besser zu vernetzen, intermodal, digital, hochtechnologisch und nachhaltig zu gestalten, sowie in die Integration mit den großstädtischen Verkehrsknotenpunkten und in die großen europäischen transnationalen Korridore. RFI hat in den letzten beiden Jahren Ausschreibungen im Wert von 30 Mrd. EUR getätigt und vergibt auch Aufträge für die jetzt geplanten Trassen.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich vielversprechende Möglichkeiten für deutsche Unternehmen, insbesondere für Zulieferer und Nischengeschäfte sowie Anbieter effizienter Logistik- und Infrastrukturlösungen. Dies wird dadurch erleichtert, dass der Eisenbahnsektor zunehmend eine multinationale und internationalisierte Branche ist. Dies gilt sowohl für die Hersteller von Ausrüstungen, Geräten und Produkten als auch für die Unternehmen, die sich mit Eisenbahndienstleistungen und der Entwicklung der Infrastruktur befassen und welche zur Modernisierung des rollenden Materials und zur Entwicklung fortschrittlicher Konzepte für die Mobilität im Schienenverkehr von Personen und Gütern beitragen könnten, und zwar sowohl bei nationalen als auch insbesondere bei transeuropäischen Projekten.

Das Programm der Geschäftsanbahnungsreise umfasst eine Präsentationsveranstaltung mit Branchenexpert:innen, italienischen Fachexpert:innen und Entscheidungsträger:innen sowie geführte Besichtigungen von relevanten Unternehmen bzw. Best-Practice-Projekten und im Vorfeld organisierte Kooperationsgespräche mit potenziellen italienischen Geschäfts- und/oder Projektpartner:innen. 

Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 500 EUR und 1.000 EUR (netto).

Anmeldeschluss ist der 21. März 2025.

Weitere Informationen: 
Projektflyer 
Online-Anmeldeformular

Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.