(BMWK) - Vom 4. bis zum 8. November 2024 führt die AHK Kanada in Zusammenarbeit mit Enviacon International, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, eine Geschäftsanbahnungsreise nach Kanada in die Provinzen Ontario und Nova Scotia durch.
Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).
Kanada zählt schon heute zu den führenden Wasserstoffproduzenten weltweit, mit einer jährlichen Produktion von etwa 3 Millionen Tonnen. Grünwasserstoff wird dementsprechend besonders in Atlantik-Kanada zukünftig eine große Rolle spielen. Unter anderem wird die seit Frühjahr 2021 bestehende deutsch-kanadische Energiepartnerschaft auf Bundes- und Provinzebene vorangetrieben. Derzeit befinden sich über 70 Elektrolyse- oder Erdgasprojekte mit CCUS-Technologie in verschiedenen Entwicklungsphasen, die zusammen ein Potenzial von über 90 Milliarden CAD und eine potenzielle Produktionskapazität von über 2,5 Millionen Tonnen haben. Mit mehr als 100 etablierten Unternehmen in der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, bietet die Branche Arbeitsplätze für mehr als 4.200 Personen. Kanadas Wind-, Solar-, und Energiespeichersektor verzeichnete im letzten Jahr ein Wachstum von über 11,2 Prozent. Mit rund 4.950 Beschäftigten im Jahr 2023 erlebte dieser Sektor einen Anstieg um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Wasserstoff und Windkraft zeigen in Kanada ein kontinuierliches Wachstum. Parallelen in Strukturen von Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Bildung bilden die Grundlage zum Formulieren gemeinsamer Lösungsansätze und der Nutzung von Synergien zur Bewältigung des Fachkräftemangels und dem Aufbau von Geschäftsbeziehungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung bei Wasserstoff und Windkraft. Die kanadische Bundesregierung sowie die Provinzregierungen nehmen sich dem Thema Training, bzw. Aus- und Weiterbildung an: so gibt es zum Beispiel innerhalb diverser Steuergutschriften für Investitionen in Windenergie und Wasserstoff Anreize für Projektentwickler, Ausbildungskomponenten in Projekte einzuplanen.
Ontarios installierte EE-Kapazität ist mit mehr als 7,5 GW die größte in Kanada und ein weiterer Anstieg ist zu erwarten. Viele Universitäten und Hochschulen in Ontario sehen diesen Trend und bieten eigene Forschungs- und Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien an. Die Federal Economic Development Agency in Nord Ontario (FedNor) hat seit 2016 über 8 Millionen CAD in 21 Projekte im Bereich nachhaltiger Technologien und die Förderung nachhaltiger Arbeitsplätze und Innovation investiert. Gleichzeitig hat das Pendant in Süd-Ontario seit 2015 mehr als 200 Millionen CAD investiert. In der Provinz Nova Scotia gibt es im Bereich Windenergie derzeit einen starken Wandel, angetrieben von den hervorragenden Windkapazitäten in Atlantik-Kanada. Durch diese guten Grundvoraussetzungen haben sich seit 2021 eine Vielzahl an Wasserstoffprojekten in Nova Scotia und Atlantik Kanada angesiedelt, welche Windkapazitäten für Grünwasserstoffproduktion von mehreren GW anstreben.
Vor diesem Hintergrund bietet die AHK Kanada deutschen Unternehmen und Anbietern aus dem Bereich Aus- und Weiterbildung mit den Schwerpunkten Wasserstoff und Windkraft eine Geschäftsanbahnung in die Provinzen Ontario und Nova Scotia an. Vor Ort können teilnehmende Unternehmen persönliche Kontakte knüpfen, mit kanadischen Unternehmen relevanter Industrien individuell vereinbarte Geschäftstermine wahrnehmen, neue Produkte und Lösungen begutachten und Möglichkeiten der Zusammenarbeit entwickeln. Neben bilateralen Gesprächen und Unternehmensbesuchen organisiert die AHK Kanada eine Konferenz, bei der die teilnehmenden Unternehmen die Gelegenheit haben, sich vor einem Fachpublikum zu präsentieren, sowie an Networking-Events teilzunehmen.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 500 und 1.000 EUR (netto).
Weitere Informationen finden Sie im Projektflyer
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.