(DIHK) - Für deutsche Unternehmen, die in den USA vertreten sind, zählen vor allem Marktgröße und Kundennähe mit 93 Prozent als entscheidende Kriterien bei der Auswahl ihres Investitionsstandorts. Dies zeigt der jüngste German American Business Outlook, für den 201 deutsche Tochtergesellschaften in den USA zu ihren Geschäftsaussichten befragt wurden.
Als weitere wichtige Faktoren für ihre Aktivitäten auf dem US-amerikanischen Markt nennen die Befragten außerdem die Nähe zu ihrem Kundenstamm (71 Prozent) sowie die Marktstabilität (44 Prozent).
Vielfach Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe geplant
Der Untersuchung zufolge beabsichtigen fast drei von vier Unternehmen (72 Prozent), im laufenden Jahr ihre US-Investitionen zu erhöhen – knapp ein Fünftel (22 Prozent) plant sogar mit Volumina von mehr als zehn Millionen Dollar. Die größten Zuwächse entfallen auf die Automobilindustrie sowie den Transport- und Logistiksektor. Mit Blick auf die Investitionspläne für die kommenden drei Jahre rangieren der Bau- und Infrastruktursektor sowie die industrielle Fertigung an der Spitze.
Damit sind die Investitionsabsichten der hiesigen Unternehmen in den USA deutlich höher als in Deutschland selbst, wo sie nach den jüngsten Ergebnissen der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage nach wie vor sehr verhalten sind. Die DIHK-Umfrage unter bundesweit rund 27.000 Betrieben aus allen Branchen und Regionen wird am 9. Februar offiziell vorgestellt.
Am meisten investieren die Unternehmen in den USA in die digitale Transformation (37 Prozent), gefolgt von Maschinen (35 Prozent) und Büroeinrichtungen (33 Prozent). Die Cybersicherheit – bei der Vorjahresumfrage mit 30 Prozent noch auf dem zweiten Platz – fällt in diesem Jahr auf den sechsten Platz (22 Prozent) als Investitionsbereich zurück.
Der IRA lockt fast jedes sechste Unternehmen
Für 17 Prozent der befragten deutschen Unternehmen in den USA ist der "Inflation Reduction Act" (IRA) ein Grund, ihre Investitionen auszuweiten oder zu expandieren. Die niedrigen Energiekosten werden nur von 3 Prozent der Betriebe als Investitionstreiber genannt.
Mit Blick auf die heimischen Unternehmen sieht DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier weiter Bedarf für besseren Marktzugang und den Abbau von Handelshemmnissen wie etwa den diskriminierenden IRA-Bestandteilen: "Die USA bleiben unser wichtigster Handelspartner. Und dennoch stecken wir auch in einem harten Konkurrenzkampf, nicht nur in Deutschland und Europa, sondern überall auf der Welt. Was es jetzt braucht, sind faire Wettbewerbsbedingungen und keine protektionistische Abschottung."
Die vollständige Umfrage finden Sie auf der Website der AHK USA.