(BMWK) - Vom 19. bis zum 23.05.2025 führt die AHK Portugal, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), eine Geschäftsanbahnung nach Portugal durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).
In Portugal liegt der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch bei ca. 195 Liter Wasser pro Einwohner (inkl. Privatverbrauch, Verbrauch in Handel, Industrie, Landwirtschaft). Gleichzeitig war 2023 das niederschlagsärmste Jahr seit 2000. Seit 1960 wurde ein durchschnittlicher Rückgang der Niederschlagsmenge um etwa 20 mm pro Jahrzehnt festgestellt, was eine stetige Abnahme der Wasserressourcen im Land zur Folge hat. Besonders betroffen sind die Algarve und der Süden Portugals.
Der steigende Wasserverbrauch in der Algarve hat 2024 zu einem Alarmzustand geführt: seit Februar sind die Wasserreservoire dort durchschnittlich nur zu 25 % gefüllt, in manchen Gebieten sogar lediglich zu 8-15 %. Ein zentrales Problem stellen dabei insbesondere die Wasserverluste beim Transport dar. Jedes Jahr gehen rund 30 % des bereitgestellten Wassers durch ineffiziente und veraltete öffentliche Wasserverteilungs- und Kanalisationssysteme verloren. Hauptursache ist die unzureichende Wartung der mehr als 120.000 Kilometer langen Leitungssysteme. Neben der Ab-, Regenwasserwiederverwendung und Schlammverwertung müssen zudem weitere Alternativen in Betracht gezogen werden; Technologien wie Tröpfchenbewässerungsanlagen, effiziente Regeltechnik, Pumpen sowie Wasserentsalzung stellen Möglichkeiten dar, um auf diese Knappheit zu reagieren. Hieraus ergeben sich interessante Geschäftschancen für deutsche Unternehmen und Anbieter, die Lösungen in der Wasserwirtschaft im Zusammenhang mit der Wasserknappheit anbieten.
Im Vorfeld dieser Geschäftsanbahnungsreise vermittelt ein Zielmarktwebinar einen detaillierten Einblick in den portugiesischen Markt sowie relevante Informationen zum Reiseablauf. Im Rahmen der Präsentationsveranstaltung präsentieren die deutschen Teilnehmenden u.a. ihre Technologien und Dienstleistungen einem branchenspezifischen Fachpublikum portugiesischer Interessenten und erhalten Informationen zu Entwicklungspotenzialen und Absatzmöglichkeiten in Portugal. In den Folgetagen sind Besuche von regionalen Referenzprojekten sowie die Durchführung von vorab terminierten B2B-Gesprächen mit potenziellen Geschäftspartner/innen in Portugal vorgesehen.
Exportpotenzial besteht in den Bereichen:
- Deutsche Green-Tech-Lösungen für Wasseraufbereitung bzw. -wirtschaft sowie zur Optimierung und für effizientes Management bestehender Ressourcen und Infrastrukturen
- Systeme für Ab-, Regenwasserwiederverwertung und Schlammverwertung, Wasserqualität sowie Wasserverteilungs- und Kanalisationssysteme
- Entsalzungs- und Tropfbewässerungsanlagen, Mess- und Regeltechnik sowie Pumpen und Rohrtechnik
- Nachhaltigkeit des städtischen Wasserkreislaufs und Technologien aus dem Siedlungskontext (insb. Abwassersammlung, -ableitung sowie -behandlung)
- Technologien zur Steigerung der Wasser- und Anlageneffizienz
- Beratungsdienstleistungen in den Bereichen der Wasser- und Abwasserwirtschaft
Weitere Informationen:
Projektflyer
Online-Anmeldeformular
Anmeldeschluss ist der 14. Februar 2025.
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.