(BMWK) - Vom 22. bis zum 26. September 2025 führt die Deutsch-Thailändische Handelskammer in Zusammenarbeit mit der German Water Partnership e. V. (GWP) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), eine Geschäftsanbahnungsreise nach Thailand zum Thema nachhaltige Wasser- und Abwasserwirtschaft durch.
Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme. Sie ist Bestandteil der Exportinitiative Umwelttechnologien und wird im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU durchgeführt. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU). Unterstützung leisten zudem lokale Verbände: Solid Waste Management Association (Thailand) und die Thai Waterworks Association (TWWA).
Thailand hat Probleme mit seinen Wasserressourcen, Beispiele sind Wasserknappheit, Dürren, Überschwemmungen, ein sinkender Grundwasserspiegel und das Eindringen von Salzwasser in Grundwasserquellen. Es gibt eine zunehmende Anzahl wiederkehrender Dürren im Laufe der letzten 10 Jahre.
Nach Schätzungen der Weltbank benötigt Thailand Investitionen in Höhe von US$ 6,9 Milliarden, um einige seiner nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) – Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene bis 2030 – zu erreichen. In Zukunft wird der private Sektor eine Schlüsselrolle bei der Förderung dieser Investitionen durch PPPs spielen müssen. Derzeit wird der Großteil des Abwassers in Thailand nicht behandelt, was dazu geführt hat, dass ein Drittel des thailändischen Oberflächenwassers von schlechter Qualität ist. Im ganzen Land besteht ein großer Investitionsstau bei der Errichtung von Kläranlagen. Abwasser stellt eine der größten Verschmutzungen in Thailand dar. Die Hauptabwasserquellen sind dabei die Landwirtschaft, sowie der kommunale und industrielle Bereich. Zu den Einleitungen aus diesen Bereichen gehören landwirtschaftliche Düngemittel, Pestizide, Industrieabfälle, kommunale Abwässer und Arzneimittelrückstände, die das Wasser nachhaltig verschmutzen.
Die kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen (WWTP) in Thailand sind mit großer Mehrheit konventionelle Systeme. Die konventionellen Methoden sind oft ineffektiv bei der Behandlung von neuartigen Schadstoffen (bspw. Antibiotika, Arzneimittelrückstände, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS), persistente organische Schadstoffe (POPs)). Derzeit sind in Thailand etwa 100 kommunale Abwasserbehandlungssysteme in Betrieb, die zusammen eine Behandlungskapazität von etwa 2,7 Millionen Kubikmetern pro Tag oder 27 % des gesamten anfallenden Abwassers haben. Im Rahmen des 20-jährigen Masterplans zur Wasserressourcenmanagement ist ein Ausbau der Kapazitäten durch die Installation von mehr als 700 neuen Systemen bis zum Jahr 2037 vorgesehen. Nicht alle kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen in Thailand wurden originär für die Wiederverwendung von Wasser ausgelegt (lediglich 40 % des Gesamtbestandes der Anlagen tragen zu Wiederverwendungsaktivitäten bei). Gegenwärtig werden moderne Abwasserbehandlungsmethoden wie Membranbioreaktoren (MBR) und Umkehrosmose (RO) in kommunalen Anlagen nicht in großem Umfang eingesetzt.
Im Vorfeld der Reise erhalten die Teilnehmenden in einem Zielmarkt-Webinar branchenspezifische Informationen zu Marktpotenzialen, aktuellen Trends und Risiken. Zudem erhalten sie konkrete Hinweise zu Vertriebsformen sowie zu geschäftspraktischen und interkulturellen Aspekten, ergänzt durch Informationen zu relevanten Netzwerken in Thailand. Diese Informationen werden in einem übersichtlichen Handout zusammengefasst. In Thailand haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Technologien und Dienstleistungen im Rahmen einer großen Präsentationsveranstaltung einem ausgewählten Fachpublikum vorzustellen. Individuell vereinbarte Geschäftstermine mit potenziellen Partnern bieten die Gelegenheit, neue Kooperationen aufzubauen und zukünftige Aufträge zu gewinnen.
Das Projekt ist Bestandteil des Markterschließungsprogramms für KMU und unterliegt den De-Minimis-Regelungen. Der Eigenanteil der Unternehmen für die Teilnahme am Projekt beträgt in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens zwischen 500 und 1.000 EUR (netto). Reise-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten werden von den Teilnehmenden selbst getragen.
Anmeldeschluss ist der 30. April 2025.
Weitere Informationen finden Sie im Projektflyer
Eine Übersicht zu weiteren Projekten des Markterschließungsprogramms für KMU kann unter www.gtai.de/mep abgerufen werden.