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Jede internationale Organisation ist ein eigener Kosmos mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Umsetzungsmodalitäten und Beschaffungsverfahren.

Vereinte Nationen

Die Organisationen der Vereinten Nationen (VN oder UN) sind zusammengenommen einer der größten Einkäufer von Waren und Dienstleistungen der Welt. Von Nahrungsmitteln und Medikamenten über Baumaschinen und Geräte bis hin zu Software-Entwicklung und Unternehmensberatung wird alles nachgefragt.

Jede VN-Organisation führt eigene Ausschreibungen durch. Das Beschaffungsportal der UN, der United Nations Global Market Place (UNGM), gibt einen guten Überblick über aktuelle Ausschreibungen und enthält viele Hintergrundinformationen zu den Beschaffungsverfahren sowie zu Beschaffungsstatistiken.

Interessierte Unternehmen sollten sich zunächst im Internet über die Ausschreibungen der verschiedenen Organisationen informieren und so die Organisationen ermitteln, deren Bedarf am besten zum eigenen Produkt passt. Die jeweils gültigen Vorschriften zur Registrierung und Angebotsabgabe sind genau zu beachten.

An den größten UN-Standorten New York, Kopenhagen und Mailand finden deutsche Unternehmen bei den Auslandshandelskammern Ansprechpartner, die sich auf die Beschaffungsprozedere der UN-Organisationen spezialisiert haben und deutsche Unternehmen bei der Akquisition von Aufträgen unterstützen.

Beliebt ist der Einsatz von Bieter-Registern und Short-List-Verfahren. Schwellenwertkonzepte, die bestimmen, welches Vergabeverfahren durchgeführt wird, sind ebenfalls häufig anzutreffen. Die Schwellenwerte können dabei zwischen den VN-Organisationen variieren.

Unternehmer, die mit den Vereinten Nationen oder einer ihrer Organisationen ins Geschäft kommen wollen, müssen aktiv nach Informationen über genehmigte Projekte und andere Geschäftsmöglichkeiten suchen. Damit verbunden sein sollte eine aktive Selbstvermarktung bei der entsprechenden VN-Organisation.

Weiterführende Informationen

Über Geschäftsmöglichkeiten mit den Vereinten Nationen informiert Germany Trade & Invest im Bereich Ausschreibungen und Entwicklungsprojekte.

Deutsches Beratungsnetzwerk zu Geschäftschancen bei den Vereinten Nationen (UN)

Begleitung ins Geschäft mit UN Organisationen gibt es an den wichtigsten Beschaffungsorten New York, Kopenhagen und Mailand. Die zuständigen Experten sitzen bei den jeweiligen AHK.

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Weltbank

Als Weltbank im engeren Sinne werden meist die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) und die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) bezeichnet. Zur Familie zählen aber ebenso die Internationale Finanz-Corporation (IFC), die Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur (MIGA) und das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID).

Primäre Ziele der Weltbank-Gruppe sind Armutsbekämpfung und Förderung der Wirtschaftsentwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern.

Projekte oder Ausschreibungen, die von der Weltbank mitfinanziert werden, unterliegen den im Darlehens- bzw. Kreditvertrag (zwischen Regierung des betreffenden Entwicklungslands mit der Weltbank/IDA) festgelegten Beschaffungsrichtlinien.

Wichtig zu wissen ist, dass die Beschaffungen von den jeweils im Entwicklungsland zuständigen Beschaffungsbehörden oder ausschreibenden Stellen erfolgt, nicht von der Weltbank oder der IDA.

Diese Richtlinien beschreiben die Verfahren und Methoden zur Beschaffung von Dienstleistungen und Ausrüstungsgütern. Sie legen auch die Auftragsschwellenwerte, die Überwachungs- und Auswertungsmethoden sowie die Präferenzregeln für die Beschaffung aus Entwicklungsländern fest.

Das wichtigste Beschaffungsverfahren bei Weltbank-finanzierten Projekten ist das internationale Ausschreibungsverfahren (ICB). Interessierte Unternehmen finden die Beschaffungsrichtlinien und die von der Weltbank ausgearbeiteten Standard-Ausschreibungsunterlagen auf der Website der Weltbank.

Weiterführende Informationen

Über Geschäftsmöglichkeiten mit der Weltbank informiert Germany Trade & Invest im Bereich Ausschreibungen und Entwicklungsprojekte.

Deutsches Beratungsnetzwerk zu Geschäftschancen bei der Weltbank

In Washington gibt es im Representative Office of German Industry and Trade (RGIT) einen Ansprechpartner für die Geschäftsanbahnung mit der Weltbank. Neben Information und Beratung zum Geschäft mit der Weltbank organisiert dieser auch Besuchsprogramme.

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Regionale Entwicklungsbanken

Regionale Entwicklungsbanken funktionieren nach demselben Prinzip wie die Weltbank (IBRD/IDA). Sie konzentrieren sich bei der Finanzierung von Projekten und Programmen auf ihre Mitgliedsländer in der betreffenden Region und finanzieren überwiegend Investitionen im öffentlichen Sektor. Ferner finanzieren sie Devisenbedarf, der im Zuge von Strukturreformen in Wirtschafts- und Sozialsektoren entsteht. Die regionalen Entwicklungsbanken arbeiten verstärkt auch direkt mit der privaten Wirtschaft zusammen.

Die bekanntesten regionalen Entwicklungsbanken sind die Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), die Asiatische Entwicklungsbank (ADB), die Inter-Amerikanische Entwicklungsbank (IDB), die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank (AIIB) und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE).

Für die Zusammenarbeit der Bundesregierung mit der IDB, der ADB, der AfDB und der Karibischen Entwicklungsbank (CDB) ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) federführend. Bei der AIIB und der EBWE ist dies das Bundesministerium der Finanzen (BMF).

Weiterführende Informationen

Ausführliche Informationen zu Geschäftsmöglichkeiten und Beschaffungswesen der regionalen Entwicklungsbanken finden Sie bei Germany Trade & Invest im Bereich Ausschreibungen und Entwicklungsprojekte.

EU-Außenhilfe­programme

Die EU-Drittstaatenprogramme sind die Finanzierungsinstrumente der Europäischen Union in Ländern außerhalb der EU. Die EU-Mittel sollen die außenpolitischen Ziele der Union effektiver unterstützen. Die Ausschreibungen der EU-Außenhilfen umfassen sowohl Zuschüsse als auch Aufträge.

In der Regel bewerben sich Nichtregierungsorganisationen (NRO) sowie Universitäten und Vereine auf Zuschüsse. Gewinnorientierte Unternehmen interessieren sich vorrangig für Aufträge. Diese können Dienstleistungen, Bauvorhaben oder Lieferungen umfassen und werden von der EU ausgeschrieben.

Wichtige Informationen zu den zu Grunde liegenden Verfahren finden sich im Vergabehandbuch der EU für Aufträge im Rahmen von Außenhilfeprogrammen: Practical Guide to Contract Procedures for EU External Actions (PRAG). Dieser enthält Vorschriften zu Beschaffungsverfahren in Projekten (procurement) sowie Verfahrensregeln für Anträge auf Zuschüsse (grants), die aus dem EU-Haushalt sowie aus dem Europäischen Entwicklungsfonds (EEF) finanziert werden.

Die Programme der EU-Außenhilfe

Die Drittstaatenprogramme sind regional ausgerichtet und haben eine siebenjährige Laufzeit, aktuell von 2014 bis 2020, die dem Finanzrahmen der EU entspricht.

EU-Beitrittskandidaten

Das Instrument für Heranführungshilfe (IPA II) fördert die Kandidatenländer auf ihrem Weg zum möglichen EU-Beitritt.

Südliche und östliche Nachbarn der EU

Das Europäische Nachbarschaftsinstrument (ENI) richtet sich an insgesamt 16 Empfängerländer des südlichen Mittelmeerraumes und der osteuropäischen Nachbarschaft der EU.

Entwicklungs- und Schwellenländer

Das Instrument für Entwicklungszusammenarbeit (EZI) richtet sich an die Entwicklungsländer in Asien, Zentralasien und Lateinamerika, im Nahen und Mittleren Osten sowie an Südafrika.

AKP-Staaten

Der seit 2014 laufende 11. EEF unterstützt 79 Staaten in Afrika, der Karibik und im Pazifik zuzüglich überseeischer Länder und Gebiete.

Industrieländer

Für Kooperationsprojekte mit fortgeschrittenen Entwicklungsländern und mit Industrienationen gibt es im Finanzierungszeitraum 2014-2020 das Partnerschaftsinstrument (PI). Das PI kann um alle Staaten erweitert werden, die nicht in die Förderung der o.g. geografischen Außenhilfeinstrumente fallen.

Die geographischen Programme werden durch thematische Instrumente ergänzt. Diese decken Sektoren ab, die bei der Entwicklungszusammenarbeit wie auch der EU-Außenpolitik besonders im Vordergrund stehen.

Weiterführende Informationen

Über die EU-Außenhilfeprogramme informiert Germany Trade & Invest ausführlich im Bereich Ausschreibungen und Entwicklungsprojekte.

Umfassende Informationen zu den EU-Programmen bietet die Generaldirektion Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (GD DEVCO).